BERLIN (dpa-AFX) - Das Handwerk in Deutschland erwartet von der neuen Bundesregierung eine Lockerung der gesetzlichen Regeln zur Arbeitszeit. Seine Branche hoffe, dass der neue Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bereit sei, mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten und im Arbeitsrecht zuzulassen", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, der "Rheinischen Post" (Dienstag). Die Digitalisierung wirke sich auch auf die Arbeitszeiten aus, sagte er zur Begründung. "Ein zu enges Arbeitszeitkorsett und zu starre und unflexible arbeitsrechtliche Vorschriften tun der Wirtschaft nicht gut."
Die Arbeitgeber dringen darauf, statt der bislang höchstens acht Stunden pro Tag nur noch eine maximale Wochenarbeitszeit im Gesetz festzuschreiben. Heils Vorgängerin Andrea Nahles (SPD) hatte sich offen für eine Diskussion über eine Lockerung gezeigt.
Union und SPD wollen laut Koalitionsvertrag "Experimentierräume" für tarifgebundene Unternehmen schaffen, um eine Öffnung für mehr selbstbestimmte Arbeitszeit der Arbeitnehmer und mehr betriebliche Flexibilität zu erproben.
Die FDP hatte jüngst in einem Antrag im Bundestag neue Möglichkeiten gefordert, vom Acht-Stunden-Werktag in Tarifverträgen abweichen zu können - indem eine "wöchentliche Höchstarbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden" festgelegt wird.
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