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China droht mit Strafzöllen gegen Boeing Apple und Intel

Hei ru yu na mi ta yu re China droht mit Strafzöllen gegen Boeing, Apple und Intel

Chinas Vizepremier Liu He kündigt konkrete Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Zölle an. Für die betroffenen Firmen geht es um Milliarden.

Bislang hatten sie sich zurückgehalten, die wirklich wichtigen Genossen aus Peking. Mit Vergeltungsmaßnahmen in Richtung Washington durften in den vergangenen Tagen nur die Sprecher der Ministerien oder subalterne Beamte drohen. Damit ist es vorbei. Liu He, Vizepremierminister und wichtigster Wirtschaftsberater von Staats- und Parteichef Xi Jinping, hat sich nun in den schwelenden Handelsstreit mit den USA eingemischt und deutliche Worte gefunden.

China sei "bereit und in der Lage", in einem möglichen Handelskrieg "seine nationalen Interessen zu schützen", sagte Liu am Samstag in einem Telefonat mit US-Finanzminister Steven Mnuchin, aus dem die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte. Flankiert wurde die Meldung von einem Leitartikel in der , dem Sprachrohr der kommunistischen Partei. Zum ersten Mal werden konkrete Namen amerikanischer Unternehmen genannt, denen es in China schlecht ergehen könnte, sollte US-Präsident Donald Trump an seinen Strafzöllen festhalten.

Annäherung von China und USA könnte Vergeltungszölle noch verhindern

Die Liste ist eindrucksvoll: Boeing, Apple, Intel, Qualcomm und Texas Instruments nennt die Volkszeitung. Es geht um Milliarden. Apple zum Beispiel setzte alleine im vergangenen Quartal 18 Milliarden Dollar in China um - das entspricht 20 Prozent des weltweiten Absatzes. Ähnlich abhängig von Aufträgen aus der Volksrepublik ist auch der Flugzeughersteller Boeing: 13 Prozent des Umsatzes.

Trotz des Säbelrasselns loten beide Seiten aber offenbar eine Annäherung aus. Denn: Liu äußerte auch die Hoffnung, dass sich eine Eskalation verhindern lasse und die gegenseitigen Handelsbeziehungen stabil blieben. Beide Regierungen hätten weitere Gespräche vereinbart, meldete Xinua. Das Telefonat ging chinesischen Medien zufolge von US-Minister Mnuchin aus.

Ungeachtet dessen müssen Unternehmen aus China bereits seit Freitag auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA Zölle zahlen. Für andere Länder und die Europäische Union gibt es dagegen zunächst Ausnahmen. Allerdings sind auch hier Zölle möglich. Die neue Frist gilt bis zum 1. Mai. Bis dahin wollen Amerikaner und Europäer weiter verhandeln.

Der Handelskonflikt löst auch in Deutschland Sorgen aus

China bereitet derweil im Gegenzug Zölle auf US-Produkte wie Früchte und Wein im Wert von drei Milliarden Dollar vor. Im Vergleich zu den 60 Milliarden, die US-Präsident Trump am Donnerstag angekündigt hatte, ist die chinesische Drohung eher moderat. Allerdings hat China schon signalisiert, dass bei einer Eskalation schmerzhaftere Schritte folgen könnten. Im Gespräch sind demnach Zölle auf Flugzeuge, Autos, Halbleiter und Agrarprodukte wie etwa Sojabohnen.

Der Konflikt zwischen Peking und Washington löst auch in Deutschland Sorgen aus. Verbände und Forscher sehen weit mehr in Gefahr als die Beziehungen zweier Länder. Sie sehen das weltweite Handelssystem infrage gestellt. "Die Ankündigungen der US-Administration bereiten uns große Sorge", sagte Friedolin Strack vom Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft.

Das Ifo-Institut forderte von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), sich schützend vor die Welthandelsorganisation (WTO) zu stellen und sich nicht in einen Handelskrieg der USA gegen andere Länder hineinziehen zu lassen. Allerdings gebe es tatsächlich große Hürden für Geschäfte in China. Die Einschätzung der amerikanischen Regierung, dass es in China ungleich zugehe, teile er durchaus, sagte Strack. "Vergleichsweise offene Märkte in den USA und der EU, hohe Marktzugangsbarrieren in China." Auch die deutschen Firmen seien sehr besorgt über die Entwicklung des Geschäftsklimas in China. Die Marktwirtschaft rücke immer stärker zurück, hinter die Interessen der Partei.

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