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Das wird diese Woche in der Frankfurter Wirtschaft interessant

Hei ru yu na mi ta yu re Das wird diese Woche in der Frankfurter Wirtschaft interessant

Die Bergluft wird gerühmt für ihren guten Einfluss auf die Gesundheit und den Appetit. Allerdings kann sich das ab einer gewissen Höhe ins Gegenteil verkehren: Appetitverlust, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atemnot sind Symptome der Höhenkrankheit. Das Problem ist der sinkende Sauerstoff-Druck mit zunehmender Höhe. Damit scheint nun auch der Dax seine Probleme zu haben. Den besten Auftakt seit drei Jahren hatte der Aktienindex hingelegt: Bis auf ein Allzeithoch mit 13 596 Punkten war er geklettert. Aber jetzt ist ihm die Puste ausgegangen. 4,2 Prozent hat er in der abgelaufenen Woche eingebüßt und ist auf den niedrigsten Stand seit September gefallen.

Dabei hat dem Dax allerdings nicht nur die dünne Höhenluft zu schaffen gemacht. Maßgeblich zu seinem Schwächeanfall beigetragen hat auch das steigende Gewicht seines Gepäcks, unter dem er zunehmend ächzt: Da ist zum einen der starke Euro, der sich schon in den vergangenen Wochen bemerkbar machte. Und der ist nun mal schlecht für die exportstarke deutsche Industrie.

Zum anderen hat auch der Dax die steigenden Anleiherenditen zu schultern. Wenn die Zinsen von Anleihen steigen, können sie für Anleger attraktiver werden als Aktiendividenden. Das schadet dem Aktienkurs. Und dass die Zinsen relativ schnell weiter steigen werden, gilt als sicher. Hatte die US-Notenbank Fed deutliche Signale gegeben, dass eine nächste Leitzinserhöhung im März und zwei weitere im Laufe des Jahres anstehen, rechnen nach den starken US-Arbeitsmarktdaten viele Beobachter mit vier Zinserhöhungen der Fed. Und die EZB prüft ja zumindest einen langsamen Ausstieg aus ihrer noch extrem lockeren Geldpolitik. Das Anleihekaufprogramm wurde zu Beginn des Jahres halbiert – gut möglich, dass es im September ganz endet.

Und dann ist da auch noch der von Kakophonie und Stolperern geprägte Bilanzreigen, den Daimler, Siemens und die Deutsche Bank aufgeführt haben. Vor allem Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat die Anleger von seiner Strategie und seinem Geschäftsmodell nicht überzeugen können – und dann die Aktionäre des Instituts auch noch ohne Dividende in der Februar-Kälte stehen lassen. Die Folge: Die Aktie ist am Freitag um bis zu sieben Prozent abgestürzt. Dass Cryan nach eigenem Bekunden die Arbeit inzwischen richtig Spaß macht, löst da auch keine große Zuversicht aus. Zumal nicht mehr sicher erscheint, dass der Brite seinen bis zum Jahr 2020 laufenden Vertrag wird erfüllen dürfen.

KfW

Ob Günther Bräunig bereits Spaß an seinem neuen Job gefunden hat, wird er uns heute vielleicht verraten. Der 62-Jährige hat heute in Frankfurt seinen ersten öffentlichen Auftritt als Vorstandschef der Staatsbank KfW. Seit dem 1. Januar hat er den Posten inne. Aber Bräunig hätte ihn sicherlich unter angenehmeren Umständen übernommen. Denn jenseits seiner außer Zweifel stehenden Qualifikation „verdankt“ er seine Beförderung der schweren Erkrankung des zum Jahresende auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Amtsinhabers Ulrich Schröder. Der 65-Jährige hatte die Förderbanken-Gruppe seit September 2008 geführt. Sein Vertrag war vor zwei Jahren vorzeitig bis Ende 2020 verlängert worden. Damals hatte Schröder publik gemacht, dass bei ihm Lymphdrüsen-Krebs diagnostiziert worden sei. Später vertrat Bräunig seinen Chef, während dieser wegen seiner Erkrankung kürzertreten musste. Wird die KfW – die zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Ländern gehört – unter Bräunig ihren rasanten Expansionskurs fortsetzen? Auch weil sie dank des Staats als Eigentümer über das heiß begehrte AAA-Rating verfügt, sind ihre Angebote konkurrenzlos günstig. So ist sie zur drittgrößten deutschen Bank sie avanciert – zum großen Unmut der privaten Konkurrenz, die ihre Bilanz reduzieren und Filialen schließen müssen.

Commerzbank

Da bildet die Commerzbank keine Ausnahme. Und wenn das teilverstaatlichte Institut am Donnerstag seine Zahlen fürs vergangene Jahr präsentiert, wird zunächst auch keine Freude aufkommen. Zwar ist 2017 der Aktienkurs der Frankfurter Bank um satte 70 Prozent gestiegen. Aber diese Hausse ist vor allem Übernahme-Gerüchten geschuldet. Der Nettogewinn dürfte sich halbiert haben; auch das operative Ergebnis ist sicher schwächer ausgefallen. Nicht zuletzt wegen der teuren Umbauarbeiten im Konzern.

Aber im Gegensatz zur Deutschen Bank scheint die in der Restrukturierung steckende Commerzbank Fortschritte zu erzielen. Bei der Neukunden-Gewinnung kommt sie offenbar ebenso gut voran wie beim Abbau des Schiffsportfolios. Und anders als dem großen Wettbewerber gelingt es der Commerzbank, ihre Kosten zu senken. Ob sie es 2018 endlich wieder schafft, ihren Gewinn zu erhöhen, ist alles andere als sicher. Dafür scheinen der Preisdruck im Kreditgeschäft und die Belastungen aus Immobilien-Bewertungen zu groß zu sein. Von Vorstandschef Martin Zielke erwarten die Anleger dazu am Donnerstag eine konkrete Aussage. Und die Mitarbeiter erhoffen sich vor allem Auskunft darüber ob die Sparte, in der das Geschäft mit börsennotierten Indexfonds (ETFs), Aktienderivaten und Zertifikaten gebündelt ist, 2018 verkauft werden soll.

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