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Absturz weil die Wirtschaft brummt

Der Absturz der New Yorker Börse hat vor allem mit einer guten Wirtschaftsentwicklung in den USA zu tun. Das ist überhaupt nicht so ungewöhnlich.

Eine Analyse von Markus Gürne, HR

Der Kurssturz an der Börse in den USA war das Ergebnis einer guten Wirtschaftsentwicklung. Das klingt paradox, ist aber erklärbar. Seit die amerikanische Notenbank Federal Reserve mit langem Vorlauf die Zinswende in den USA ankündigte und den Leitzins Stück für Stück anhob und damit den Einstieg in den Ausstieg aus billigem Zentralbank-Geld startete, waren Anleger noch entspannt. Es gab ja auch genug Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Mit zunehmend besseren Wirtschaftsdaten begannen auch die Löhne zu steigen. Gut für Leute, die Arbeit haben, und auch gut für die, die Arbeit suchen. Mit steigenden Löhnen kann auch die Inflation wieder steigen, denn nun gibt es ja genug Kaufkraft. Aber: Die bisher niedrigen Löhne und daher auch nur geringe Inflation waren die beiden Gründe für die Notenbank, die Zinsen nur langsam steigen zu lassen. Da diese nun wegfallen können, steigt die Angst vor schneller steigenden Zinsen und dem Ende des bisher billigen Geldes. Das gefällt an der Börse nun überhaupt nicht.

Umschichtung zum Beispiel in Staatsanleihen

So begann an dieser Stelle gestern nun der Teufelskreis, denn Anleger stießen im großen Stil Aktien ab und schichteten zum Beispiel in Staatsanleihen um. Denn diese bringen durch die Rückkehr der Zinsen ja wieder Geld und sind obendrein vermeintlich sicherer als Aktien.

Bei den Mengen, die da gestern in den USA bewegt wurden, greifen dann auch zunehmend technische Automatismen. Wenn bestimmte Kurse zum Beispiel unterschritten werden, verkaufen Programme automatisch, um die Verluste einzudämmen. Und so kommt am Ende ein ganzer Markt ins Rutschen - wie gestern in den USA. Und in der Folge auch der Dax, denn natürlich hängt auch der deutsche Finanzmarkt stark an den Vorgaben in den USA. So geht es auch den asiatischen Börsen, die ebenfalls ordentlich nachgaben.

Am Tag danach kommt nun der Moment, an dem sich alle die Frage stellen, ob der Absturz nur eine Delle oder der Beginn einer langen Rutschpartie sein wird. Die Stimmung an der Börse ist gereizt, aber noch nicht panisch. Die Kurse im Minus, aber noch nicht dramatisch.

Es geht bergauf

Für eine gewisse Entspannung spricht, dass dieser Börsenabsturz von der Sorge getrieben ist, dass die Zinsen steigen und bisher billiges Geld teuer wird. Es geht also nicht darum, dass Volkswirtschaften wie die USA oder Länder in Europa Probleme mit den Wirtschaftsdaten haben. Im Gegenteil. Es geht bergauf.

Das betrifft die Wirtschaft und die Menschen, die lange genug gelitten haben und nun endlich wieder mehr Jobs und Geld haben können - und die Unternehmen, die Produkte verkaufen können und Gewinne erzielen, in deren Folge auch die Kurse steigen.

Es wird endlich Zeit, dass wieder Unternehmensberichte und Wirtschaftsdaten in den Ländern den Rahmen vorgeben - und nicht mehr die Notenbanken. Denn bei diesem Absturz konnte man sehen, wohin das führt.

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