Frankfurt.
Gelegentlich schaut Sebastian Maier jetzt schon mal im SPD-Parteihaus in der Fischerfeldstraße vorbei. In der „Mitmachzentrale“ im ersten Stock, wo der Oberbürgermeister-Wahlkampf organisiert wird, kann er sich davon überzeugen, dass der Laden läuft, auch wenn der SPD-Unterbezirk derzeit keinen Geschäftsführer hat. Frisch gedruckte Broschüren stapeln sich in Kartons, sie werden in den kommenden Wochen bei Hausbesuchen an die Wähler verteilt.
Erst am 1. Februar steigt Maier selbst in die Kampagne ein. Für den neuen SPD-Geschäftsführer geht es dann sofort „von null auf hundert“, wie es der Frankfurter SPD-Vorsitzende Mike Josef am Freitag formulierte. Doch der 37-Jährige dürfte keine Schwierigkeiten haben, sich schnell zurechtzufinden. Er ist seit vielen Jahren in der SPD aktiv, führt in seiner Heimatstadt Maintal die sozialdemokratische Fraktion im Stadtparlament. Mit Wahlkämpfen kennt er sich aus. 2015 kandidierte er als Bürgermeister in Maintal. Wobei er natürlich hofft, dass die Wahl für den Frankfurter SPD-Kandidaten besser ausgeht als für ihn damals. Knapp unterlag er in der Stichwahl.
Erfahrung im Ehrenamt
Das Ehrenamt als Stadtverordneter in Maintal wird er beibehalten, auch wenn er am 1. Februar hauptamtlich in die Dienste der SPD eintritt. „Dieses Engagement ist mir wichtig“, betont er. Und auch Mike Josef hält es für eine günstige Konstellation, wenn die Geschäfte der Partei jemand führt, der weiß, was es bedeutet, sich nach Feierabend mit Politik zu befassen.
Maier wird das auch künftig tun – und abends viel mit der Maintaler SPD-Vorsitzenden Janna Maier diskutieren, die gleichzeitig seine Ehefrau ist. Hauptamtlich ist der Vater zweiter Kinder seit 2009 beim Hotel- und Gaststättenverband Hessen in Wiesbaden, baute dort die Kommunikationsabteilung auf.
Von diesen Erfahrungen in der Wirtschaft erhofft sich Mike Josef neue Impulse für die Parteiarbeit. „Man bekommt ein Gespür dafür, wie die andere Seite funktioniert“, beschreibt Maier seine beruflichen Erfahrungen. Künftig sei es einfacher für ihn, sozialdemokratische Positionen zu vertreten.
Einem Parteiflügel will er sich nicht zurechnen lassen. „Ich erlebe die Frankfurter SPD als sehr geschlossen“, sagt er. Auch will er in Frankfurt selbst keine Politik machen, sondern den Gremien beratend zur Seite stehen. Er versteht sich auch als Dienstleister für die rund 3800 SPD-Mitglieder. „Wir sind eine Mitmachpartei“, betont er. Die Möglichkeiten, sich einzubringen, will er verbessern.
300 000 Euro für OB-Wahl
Aber er muss auch ein Auge auf andere Themen haben. Auf die Parteifinanzen zum Beispiel. 150 000 Euro hat die Frankfurter SPD für den OB-Wahlkampf einschließlich einer möglichen Stichwahl bereitgestellt. Zusammen mit Spenden liegt das Budget laut Josef bei 300 000 Euro. Jeder Cent, der mehr ausgegeben wird, muss aus anderen Quellen kommen.
Wenn die Oberbürgermeisterwahl vorbei ist, steht bereits der nächste Urnengang bevor. Im Herbst wird ein neuer Landtag gewählt. Und dann blickt Sebastian Maier bereits auf das Jahr 2021 und den Termin der nächsten Kommunalwahl.
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