Bei „Die Höhle der Löwen“ auf VOX gab es heute Abend ab 20:15 Uhr als erstes eine Neuerung aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz zu sehen. Damit konnten sie einen Löwen überzeugen – und nicht nur das!
Eines der größten Probleme beim Online-Shopping ist es, dass die Klamotten vorher nicht anprobiert werden können. Tomislav Tomov, Awais Shafique und Leon Szeli gründeten deshalb Presize.
Was kann Presize?
Der Algorithmus hinter Presize soll beim Klammottenkauf im Internet Abhilfe schaffen. Im jeweiligen Online-Shop oder auf der Website „Presize.ai“ lassen Nutzer sich über die Smartphone-Kamera vermessen und bekommen einen individuellen Code. Dieser kann dann bei teilnehmenden Händlern unter der Option „Größenberater“ eingegeben werden. Nutzern wird daraufhin automatisch die passende Konfektionsgröße der Kleidungsstücke vorgeschlagen.
Carsten Maschmeyer schlägt zu!
Der Investor bietet 650.000 Euro, will dafür aber 25 Prozent der Firmenanteile. Die Gründer lehnen zunächst ab und machen dann ein Gegenangebot von 14 Prozent. Maschmeyer bietet den Gründern 15,5 Prozent – bei 15 Prozent kommt es zum Deal! Das ist das zweitgrößte Einzelinvestment in der Geschichte von der Höhle der Löwen. Maschmeyer ist begeistert von Presize: „Presize ist das Startup, das ich mir bei ‚Die Höhle der Löwen‘ schon immer gewünscht habe! Ein sehr kompetentes Gründerteam, eine echte Lösung für ein bisher ungelöstes Problem – und das alles basiert auf einer Technologie mit künstlicher Intelligenz.“
Doch das ist noch nicht alles. Kurz nach dem Investment von Maschmeyer wurde weiteres Kapital aufgenommen, womit nun insgesamt circa 2 Mio. Euro an Investorengeldern in die Presize GmbH geflossen sind. Auch das ist bei DHDL nicht an der Tagesordnung.
Wie funktioniert die künstliche Intelligenz von Presize genau?
Der Algorithmus von Presize hat gelernt, aus dem Video eines Menschen, der sich einmal im Kreis dreht, die Körpermaße zu berechnen. Die Gründer starteten dabei laut eigener Aussage gegenüber TECHBOOK noch mit Maßband und 3D-Scans, um dem Algorithmus erste Anhaltspunkte zu geben und ihn so zu trainieren. Tausende Datenpunkte später trauen die Gründer Presize nun zu, die richtige Konfektionsgröße für jeden Nutzer herauszufinden.
Das Schöne an künstlicher Intelligenz (KI) ist aber, dass sie immer weiter lernt, und so lange neue Daten einfließen. So auch bei Presize und zwar in Form von retournierten bzw. nicht retournierten Waren. Auf diese Weise lernt die KI mehr Körperformen kennen und soll noch genauere Größenvorschläge geben können.
TECHBOOK hat die Software ausprobiert. Der Scan hat in der Praxis problemlos funktioniert, die komplette Einrichtung der ID hat nur wenige Minuten gedauert. Wie genau die Anwendung arbeitet, kann ich nicht sagen. Als schlanker Mann mit einer Körpergröße von 193 cm braucht es noch keine clevere KI, um mir Größe L als passend vorzuschlagen.
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Wie lange dauert die Entwicklung einer Software wie Presize?
TECHBOOK hat bei den Gründern nachgefragt, wie viel Arbeit in der Software steckt und was die Zukunft bringt. Demnach dauerte es etwas, bis die Software an einem Punkt war, an dem sie ausgereift und patentierbar war. Von der Idee im Jahr 2017 bis zur ersten Codezeile Mitte 2018 und den Patentanmeldungen 2019, vergingen also gut drei Jahre bis Presize nun bei „Die Höhle der Löwen“ gelandet ist.
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Gibt es auch eine App?
Eine App ist derzeit nicht geplant, da das Einkaufserlebnis, das in der Regel auf der Seite des Online-Shops startet, nicht in eine App führen soll. Deshalb ist eine Web-Anwendung laut der Gründer sinnvoller. Für die Zukunft schließen sie aber natürlich nichts aus.
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