In informierten Kreisen heißt es, die Kommission habe bei Lufthansa weitere Informationen darüber angefordert, welche Slots sie abzugeben bereit ist. Diese Zeitfenster für Starts und Landungen sind in den Verhandlungen um die Überreste von Air Berlin besonders begehrt. Bedenken gibt es vor allem, weil sich die Streckennetze von Niki und Lufthansa/Eurowings stark überschneiden.
Aus Sicht der Wettbewerbshüter könnte eine Übernahme daher negative Folgen für die Verbraucher haben. Insidern zufolge hatte die Kommission dem Air Berlin-Generalbevollmächtigten Frank Kebekus diese Bedenken signalisiert. Er hätte sich aber gegen verbindliche Angebote unter anderem von Thomas Cook und der International Airlines Group (IAG) entschieden. Diese waren finanziell wesentlich weniger attraktiv.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte bereits, er würde Niki auch "quasi ohne Slots" übernehmen. Dem Vernehmen nach gilt dieses Angebot für den besonders verstopften Flughafen Düsseldorf. In Berlin, München und Palma de Mallorca will Lufthansa aber Niki-Slots nutzen. Die Wettbewerbshüter sollen dem Vernehmen nach Sorge haben, dass Lufthansa über Umwege doch wieder Zugriff auf die Start- und Landezeiten bekommen könnte. Die frei gewordenen Zeitfenster werden nämlich aus dem sogenannten Slot-Pool nach einem festgelegten Schüssel verteilt - 50 Prozent gehen an Fluggesellschaften, die den betroffenen Flughafen schon nutzen, die andere Hälfte an neue Anbieter.
Für Niki wäre ein Übernahme-Verbot existenzgefährdend
Branchenkreisen zufolge muss Lufthansa Flugzeuge von LGW und Niki, auf die sie sich den Zugriff durch Kauf oder Leasingverträge gesichert hat, abgeben, falls sich andere Käufer für die beiden Unternehmen finden. Insgesamt handelt es sich dabei um 42 Maschinen. Ein Wegfall der LGW-Flugzeuge würde bei Lufthansa-Tochter Eurowings für massive Schwierigkeiten sorgen. Schließlich nutzt Eurowings die 20 LGW-Maschinen schon jetzt per Miete im eigenen Netz. Dort ersetzen sie rund 30 Air-Berlin-Jets, die mit der Pleite weggefallen waren. Spohr hatte betont, Lufthansa bekomme in jedem Fall einen Großteil der 80 Flugzeuge, die sie angestrebt habe.
Würde die Kommission den Kauf durch die Lufthansa ablehnen, könnte dies für Niki allerdings zum existenziellen Risiko werden. Schon jetzt fliegt Niki nur noch dank finanzieller Hilfe der Lufthansa, angeblich zehn Millionen Euro pro Woche. Einer Insolvenz könnte sie wohl nur entgehen, wenn schnell ein anderer Käufer einspringt.
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