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Wirtschaft fordert Azubi-Ticket - Ausbildung soll wieder attraktiv werden

Hei ru yu na mi ta yu re Wirtschaft fordert Azubi-Ticket - Ausbildung soll wieder attraktiv werden

Leipzig.  Die berufliche Ausbildung soll wieder attraktiver werden. Die sächsische Wirtschaft macht sich daher stark für die Einführung eines Azubi-Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr – vergleichbar mit dem Semesterticket für Studenten. Damit soll es auch für Schüler und Lehrlinge möglich sein, künftig ganzjährig und landesweit preiswerter mit Bus und Bahn fahren zu können.

„Die berufliche muss finanziell gleichwertig neben der akademischen Bildung gefördert werden“, verlangt Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer Leipzig. „Wirtschaft und Politik müssen gleichermaßen daran arbeiten, die Attraktivität der dualen Berufsausbildung zu steigern“, pflichtet ihm Kristian Kirpal, Präsident der Leipziger Industrie- und Handelskammer (IHK), bei. Die beiden Kammerchefs fordern daher die Staatsregierung in Dresden auf, endlich das Bildungsticket einzuführen. Gröhn präzisiert das. Ein Leipziger Studierender erhalte für 120 Euro im Semester, also für ein halbes Jahr, ein Ticket des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes, mit dem er an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr im Geltungsbereich fahren könne. Ein Auszubildender in Leipzig werde dagegen mit 166 Euro im Monat, also 996 Euro im Semester, zur Kasse gebeten. „Obwohl er für den Weg zur Berufsschule, die zudem nicht immer in der Stadt ist, auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist.“ Das Ticket sei „wichtig und notwendig für die Azubis, damit bei der Umsetzung einer zentralen Berufsschulnetzplanung auch die Erreichbarkeit und Finanzierbarkeit durch die jungen Leute gesichert“ werde. Es gehe um gesellschaftliche Wertschätzung der gewerblichen Wirtschaft, „die dringend auf Fachkräftenachwuchs angewiesen ist“. Das wäre „klug investiertes Geld“, so Klaus-Peter Hansen, Chef der sächsischen Arbeitsagenturen.

Und da haben die Betriebe immer größere Schwierigkeiten, alle Lehrstellen zu besetzen. Nach Analyse der Dresdner Niederlassung des Münchner Ifo-Instituts hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Freistaat in den vergangenen 20 Jahren stark gewandelt. Die Zahl der Bewerber sei um zwei Drittel auf rund 20 000 gesunken, die der Lehrstellen nur um ein Drittel. „Kamen früher rechnerisch knapp zwei Bewerber auf eine Stelle, beläuft sich das Verhältnis aktuell auf etwa 1:1“, heißt es in dem Report. Gegenwärtig sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt 4000 Lehrstellen unbesetzt, es gibt 1300 unversorgte Bewerber.

Weiterer Grund, warum die berufliche Ausbildung an Boden verloren hat: Heute strebt laut Ifo in Sachsen ein höherer Anteil der Schüler mit Realschulabschluss das Abitur an. Gröhn: „Zu viele potenzielle Fachkräfte für die gewerblich-technische Wirtschaft gehen derzeit den akademischen Bildungsweg.“ Dabei habe die duale Ausbildung mit dem unmittelbaren Praxisbezug viele Vorteile. Auch sei mit einer Ausbildung der Weg zum Studium keineswegs verschlossen, ergänzt Kirpal.

Von Ulrich Milde

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