Der S&P 500 ist auf Rekordhochs geklettert, im Jahre 2017 eigentlich nichts Ungewöhnliches. Schließlich gelang ihm das auf Schlusskursbasis bereits fast 50 Mal in diesem Jahr. Außerdem hat der US-Leitindex mittlerweile die längste Strecke aller Zeiten hinter sich, in der er keinen einzigen Handelstag ohne eine signifikante Korrektur von mindestens drei Prozent hingelegt hat.
Das sind mehr als 241 Handelstage – bisher. Die Volatilität ist zudem eingeschlafen, betäubt von Notenbankgeld. Wie üblich haben die Analysten vor dem Start der Quartalssaison ihre Gewinnschätzungen jedoch reduziert. Laut der Researchfirma FactSet liegt das erwartete Gewinnwachstum für das dritte Quartal bei lediglich 2,8 Prozent, womit sich der Wert gegenüber dem zweiten Quartal stark abschwächen würde.
Apple im Fokus
Das belastet natürlich auch die Schwergewichte in den Indizes und hier steht Apple als weltgrößtes Unternehmen besonders im Fokus. Die jüngsten Absatzzahlen zum neuen iPhone 8 könnten enttäuschen, weil vor allem Zulieferer sich jüngst beim Aufbau von Lägern zurückgehalten haben. Nach diesen Aussagen gab die Aktien etwas nach, hat sich aber zuletzt stabilisiert, was für Seitwärtspapiere von Vorteil ist.
„In Seitwärtstrends spielen Discount-Zertifikate ihre Stärke aus“, erklärt Dominik Auricht, Zertifikateexperte bei HypoVereinsbank onemarkets. „Sollte sich die Aktie nach der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse Anfang November weiter beruhigen und die implizite Volatilität sinken, könnte der Wert von Discount-Zertifikaten zulegen“, ergänzt Auricht.
Hiervon profitieren Anleger, die sich bereits in den Papieren engagiert haben. Gut bewertet ist das Papier mit der WKN CY5U1Z, dass bis zum März 2018 läuft und eine maximale Renditechance von 15.3 Prozent jährlich bietet, wenn die Aktie nur leicht auf 160 US-Dollar steigt. Mutige Anleger greifen dagegen zum Call-Optionsschein, etwa das Papier mit der WKN CW4XVC, Laufzeit bis Juni 2018. Der Hebel ist mit 5 moderat.
Bei der Zahlenvorlage am 2. November dürfte der Ausblick entscheidend sein, ob die Aktie weiter in Richtung Rekordhoch tendieren könnte. Für das vergangene Quartal sagen Analysten einen Umsatzanstieg von neun Prozent auf 50,9 Milliarden Dollar vorher. Der Gewinn je Aktie soll auf 1,87 Dollar nach oben schießen.
Dagegen haben Analysten für das laufende Quartal die Messlatte hoch gehängt und prognostizieren ein Umsatzplus von zehn Prozent. Wie hoch die Erwartungen der Investoren sind, zeigt der Börsenwert von herben 828,9 Milliarden Dollar eindrucksvoll, womit Apple mit Abstand die weltweite Nummer eins ist. Vor dem Hintergrund sollte der Ausblick die Investoren besser nicht enttäuschen.
Energie und Tech sind die Favoriten
Der größte Belastungsfaktor könnte aber bei den Versicherern liegen, weil deren Schätzungen nach den Hurrikans eingebrochen sind. Bereinigt um den Sektor, würden die Profite der S&P 500-Firmen laut FactSet um 4,9 Prozent steigen.
Das größte Gewinnplus werde mit weitem Vorsprung der Energiesektor, sprich die Öl- und Gasfirmen und ihre Zulieferer, verbuchen, was vor allem an dem schwachen Vergleichswerten des Vorjahres liegt. Das zweitstärkste Gewinnwachstum sollen die IT-Firmen liefern, angetrieben von den Halbleiterfirmen und ihren Zulieferern.
Die Chipfirma Micron Technology, deren Geschäftsjahr im August endete, hat Investoren mit den Ergebnissen begeistert, woraufhin die Aktie auf ein 16-Jahres-Hoch gestiegen ist. Das könnte vielleicht doch ein gutes Omen für die Apple-Aktie sein.
Der Autor ist Finanzjournalist und BILANZ-Kolumnist.
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