Die Grundsatzrede der britischen Premierministerin May zum Brexit ist in der deutschen Wirtschaft mit Enttäuschung aufgenommen worden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Wansleben, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Unternehmen brauchten Planungssicherheit. Noch immer wisse man nicht, wie sich die britische Regierung ihre Übergangsphase vorstelle und was danach folgen solle. Aus Sicht von Wansleben hat May nur bei den Rechten der EU-Arbeitnehmer etwas Licht ins Dunkel gebracht. Zugleich habe sie neue Nebelkerzen gezündet.
Der CDU-Europapolitiker Brok sagte im Deutschlandfunk, Stimmung und Richtung seien bei Mays Rede gut gewesen. Gleichzeitig habe sich die britische Premierministerin wenig konkret geäußert, etwa im Bereich der britischen Finanzverpflichtungen. Brok sagte, er hoffe bis zur nächsten Brexit-Verhandlungsrunde auf neue Vorschläge aus London.
May hatte in ihrer Grundsatzrede eine Übergangsphase von zwei Jahren nach dem britischen EU-Ausstieg 2019 angeregt. Dabei sollten die jetzigen Bedingungen weiter gelten. Der britische Botschafter in Deutschland, Wood, zog ein positives Fazit der Rede. Der Diplomat sagte im Deutschlandfunk, die Regierung in London wolle Kontinuität schaffen und zugleich auch etwas mehr Zeit erhalten, eine neue Partnerschaft mit der Europäischen Union auszuhandeln. EU-Chefunterhändler Barnier würdigte die Rede grundsätzlich als konstruktiv.
Die Ratingagentur Moody's korrigierte ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens nach unten. Sie senkte das Rating von "Aa1" auf "Aa2". Zur Begründung hieß es, die Aussichten für die britischen Staatsfinanzen hätten
sich erheblich verschlechtert. Es seien steigende Schulden zu erwarten.
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