Search

Aufstand an der Weser wegen Naturschutzplänen

Im Nordwesten /Hannover Aufstand an der Weser: Die Naturschutzpläne des Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) lassen die Alarmglocken läuten in der Region. Die Wirtschaft mit Werften, Häfen, Betrieben und Unternehmen traf sich jüngst mit Landwirten, Deichbänden und Sportbootvereinen zum Krisengipfel. Veränderungsverbote drohen.

Der gesamte Verlauf der Weser von Bremen bis zur Mündung mit entsprechenden Teilen auf niedersächsischer Seite soll in zahlreiche Naturschutzgebiete eingeteilt und der EU gemeldet werden. Dann würden strikte Auflagen gelten für die künftige Bewirtschaftung in Nordenham, Stadland, Brake, Elsfleth, Berne, Lemwerder, Loxstedt, Hagen im Bremischen und Schwanewede. Die NLWKN-Pläne sehen nicht nur den Schutz von Teichfledermaus und Flussneunaugen vor, sondern auch für Brutvögel wie Rohrweihe, Weißsterniges Blaukehlchen, Rohrschwirl und Schilfrohrsänger sowie für Gastvögel wie Weißwangengans, Mantelmöwe und Pfeif-Ente.

Felix Jahn, IHK-Geschäftsführer für Häfen und Schifffahrt, spricht eher von einer „großen Keule“, die zugunsten von Umwelt- und Naturschutz und zulasten der Wirtschaft ausgepackt wird vom Niedersächsischen Umweltministerium, dem das NLWKN untersteht. Unternehmen und Anlieger an der Weser fürchten, dass in Zukunft Betriebe sich weder erweitern noch baulich verändern dürfen, beispielsweise die zahlreichen Werften oder die Zinkhütte in Nordenham. „Aber wir sind auf die Weser angewiesen“, betont IHK-Experte Jahn im Gespräch mit der Nordwest-Zeitung. „Wir brauchen deshalb vernünftige Regelungen. Der Wirtschaft muss man Luft zum Atmen lassen, schließlich ist die Wesermarsch eine Wirtschaftsregion mit langer Geschichte“. Und: Natur und Umwelt hätten sich in der Vergangenheit auch mit der Wirtschaft hervorragend entwickelt.

Der Berner CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler warnt eindringlich vor einschneidenden wirtschaftlichen Folgen bis hin zu den Landwirten durch ein strenges Naturreglement. Der CDU-Fraktionschef im Landtag wirbt deshalb dafür, „Entwicklungszonen um Industriebetriebe einzurichten, damit eine künftige Nutzung möglich bleibt.“ „Möglich“, so Thümler im Gespräch mit der NZW, „wäre auch die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet“. Der Vorteil, so Thümler: „Im Naturschutzgebiet ist alles verboten, im Landschaftsschutzgebiet ist alles erlaubt, was nicht verboten ist“. Oder mit den Worten von IHK-Experte Jahn: „Wir brauchen Schwarz auf weiß Ausnahmetatbestände“. Zwei Gutachten bündeln schon die Forderung der Wesermarsch.

Let's block ads! (Why?)



Bagikan Berita Ini

Related Posts :

0 Response to "Aufstand an der Weser wegen Naturschutzplänen"

Post a Comment

Powered by Blogger.