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In Rom wird das Wasser knapp

In der italienischen Hauptstadt muss ab Ende Juli Wassernotstand herrschen. Vom kommenden Freitag an soll die Wasserversorgung täglich für acht Stunden abgestellt werden. Die Uhrzeit soll in den verschiedenen Stadtvierteln rotieren.

Der Wassernotstand hat verschiedene Ursachen: Zum einen hat es 2017 weit weniger geregnet als in anderen Jahren, weshalb die Wasserreserven weitaus geringer sind als in anderen Jahren. Zum anderen versickern in Rom nach Angaben des Wasserversorgers 44 Prozent des Trinkwassers im Boden, weil die gut 50 Jahre alten Leitungen so alt und löchrig sind. Auslöser für die Wasserkrise ist die Ankündigung des Präsidenten der Region Latium, Nicola Zingaretti, dass der römische Wasserversorger vom kommenden Wochenende an kein Wasser mehr aus dem Reservebecken des Sees von Bracciano entnehmen darf.

Der See liegt etwa 60 Kilometer von Rom entfernt, ist bis zu 160 Meter tief und hat in normalen Zeiten eine Oberfläche von 57 Quadratkilometern. Doch nun ist dort der Wasserspiegel um eineinhalb Meter gefallen und die Bürgermeister rund um den See schlagen Alarm wegen des sinkenden Grundwasserspiegels. Rom darf angeblich bis zu einem Wasserstand von 1,16 Meter unter Normal Wasser entnehmen. Doch der Geschäftsführer der Wasserversorgung sagt, die Wasserlieferungen nach Rom kosteten täglich nur eineinhalb Millimeter des Wasserpegels. während 8 Millimeter verdunsten.

Der Wasserstand des Bracciano-Sees in der Nähe von Rom ist zuletzt weit gesunken.

Während die Italiener in Süditalien daran gewöhnt sind, dass nur alle zwei oder drei Tage Wasser aus der Leitung sprudelt, ist Rom nicht dafür ausgerüstet. In Süditalien gibt es Wassertanks auf den Dächern, in Rom sind die alten Wassertanks, oft aus Asbest, längst entfernt worden. Rom hat sich immer als eine wasserreiche Stadt angesehen. Auf vielen Plätzen gibt es noch immer Wasserquellen, aus denen Tag und Nacht Trinkwasser läuft. Der Wasserversorger teilt mit, dass auch Krankenhäuser nicht von der Wassersperre ausgenommen werden könnten, weil es nur ein einheitliches Versorgungsnetz gebe. Offen bleibt, was aus der Wasserversorgung der rund 800 Hotels werden soll. Der Präsident der Region sagt, Rom habe nun eine Woche Zeit, einen Notfallplan für die Wasserversorgung zu erarbeiten. Die Verluste in den Versorgungsleitungen sind aber nur langfristig zu beseitigen. Ein Hindernis dafür ist der niedrige Wasserpreis in Rom, der den Wasserversorgern keine langfristigen Investitionen erlaubt. Für die Grundversorgung bis zu 184 Kubikmeter im Jahr wird einschließlich Abwassergebühren 1,44 Euro je Kubikmeter verlangt, für größeren Haushaltsverbrauch werden 5,52 Euro je Kubikmeter verlangt.

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