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Sewing will "Jägermentalität" und harte Entscheidungen

Hei ru yu na mi ta yu re Sewing will "Jägermentalität" und harte Entscheidungen

  • Nach drei Verlustjahren soll die Deutsche Bank wieder zurück in die Erfolgsspur.
  • Der neue Chef Christian Sewing will mit "Jägermentalität" und harten Entscheidungen eine Steigerung in allen Geschäftsbereichen durchsetzen.
  • Am Morgen nach dem Chefwechsel setzte sich die zuletzt gebeutelte Aktie der Deutschen Bank mit fast vier Prozent im Plus an die Spitze des Deutschen Aktienindex.

Der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing will die Aufstellung der Investmentbank genau prüfen und hart durchgreifen. "Mit Blick auf die Erträge müssen wir unsere Jägermentalität zurückgewinnen, uns in allen Geschäftsbereichen steigern und die Messlatte wieder höher legen", schrieb er in einer Nachricht an die etwa 100 000 Mitarbeiter, die am Montag veröffentlicht wurde.

"Es gibt nichts, worauf wir uns ausruhen können", heißt es in der Mitteilung weiter. Deutschlands größte Bank müsse schneller und klarer entscheiden und besser zusammenarbeiten. Der Start ins Jahr 2018 sei solide gewesen, "aber 'solide' darf nicht unser Anspruch sein". Es sei selbstverständlich, dass das Geldhaus wieder profitabel sein müsse. Sewing war am späten Sonntagabend zum Nachfolger des bisherigen Vorstandsvorsitzenden John Cryan ernannt worden. Der Westfale ist seit mehr als 25 Jahren bei der Deutschen Bank und bestens vernetzt. Als Chef der internen Revision und Risikomanager hatte er auch Gelegenheit, den Investmentbankern auf die Finger zu schauen.

Das Führungsteam werde nicht mehr akzeptieren, dass Ziele auf der Kosten- und Ertragsseite verfehlt würden, so Sewing weiter. So sei es nicht verhandelbar, dass die bereinigten Kosten in diesem Jahr 23 Milliarden Euro überstiegen. "Rückschläge wie im vierten Quartal 2017 dürfen sich unter keinen Umständen wiederholen."

An der Börse kam der Wechsel an der Führungsspitze bei Deutschlands größtem Geldhaus gut an. Die Papiere schnellten im frühen Handel um 3,93 Prozent auf 11,80 Euro nach oben. Experten forderten einen Strategiewechsel. Sewing müsse "neue Akzente setzen, damit die Bank endlich zu profitablem Wachstum zurückfindet", sagte Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment. Er müsse dringend Ruhe in die Bank bringen. Die Aktien des Dax-Konzerns waren im Zuge der allgemeinen Börsenturbulenzen der vergangenen Wochen, aber auch wegen der Querelen um den Chefposten und Anzeichen eines schwachen Kapitalmarktgeschäfts im ersten Quartal in Richtung ihres Rekordtiefs aus dem Herbst 2016 gefallen. Damals kosteten sie weniger als neun Euro. Zum Vergleich: 2007 - vor dem Beginn der Weltfinanzkrise - hatten die Papiere noch mehr als 100 Euro gekostet.

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