Search

US-Generalkonsul umgarnt Hamburgs Wirtschaft

Hei ru yu na mi ta yu re US-Generalkonsul umgarnt Hamburgs Wirtschaft

Ausgerechnet Tobias Bergmann. Ausgerechnet den Präses der Handelskammer Hamburg zitiert US-Generalkonsul Richard Yoneoka an diesem Abend im Hamburger Hafen-Klub: „Hamburgs Wirtschaft ist stark, aber nicht dynamisch.“ Das hatte Bergmann vor der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns Ende 2017 festgestellt.

Die Klubmitglieder, die zum Dinner mit Yoneoka erschienen sind, blicken skeptisch drein. Die Handelskammer, die seit der Machtübernahme der Kammerrebellen Anfang 2017 vor allem mit sich selbst beschäftigt ist, als Gradmesser der Hamburger Wirtschaft? Das passt den gestandenen Hafenunternehmern und Außenhändlern derzeit nicht so recht ins Weltbild.

Lesen Sie auch

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach auf dem 68. Übersee-Tag im Rathaus

Kanzlerin zu Besuch

Der US-Diplomat indes bezieht sich auf Bergmann, um zu betonen, dass Hamburg aus Sicht der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten längst weit mehr ist als der Hafen: „Auffallend vieleUS-Technologieunternehmen wie Google, Facebook, Snapchat oder Yelp haben in der Hansestadt ihre Deutschland- oder Europazentralen“, lobt er. Das werde an Elbe und Alster viel zu wenig betont.

Besonders viele Gäste aus den USA, die vom Generalkonsulat in Hamburg betreut würden, kämen nach Norddeutschland, um entweder das Raumfahrtzentrum von Airbus in Bremen zu sehen oder um Hochtechnologieadressen in Hamburg zu besuchen. In Bremen baut der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus mit am neuen Nasa-Raumschiff „Orion“. Hamburg und Norddeutschland sind Vorreiter bei der Energiewende und dem Klimaschutz. Die Hansestadt gilt mit Desy und XFEL zudem als Topadresse für die Nutzung von Hochleistungsröntgenlasern.

Das neue Bild von Hamburg als einer Wissenschafts- und Technologiemetropole ist bislang noch nicht unbedingt das, was man in der tradierten Hafenwirtschaft als Selbstbild vor Augen hat. Aber es entspricht der strategischen Zielsetzung des Hamburger Senats. Und darauf zielt Yoneoka in seiner Rede ab. Er umwirbt Hamburg als eines der wichtigen Bindeglieder für den europäischen Außenhandel mit den USA. Denn sein Ziel ist es an diesem Abend, den desaströsen Eindruck zu korrigieren, den US-Präsident Donald Trump in seinem ersten Amtsjahr auch mit Blick auf die Handelspolitik vermittelt hat.

Lesen Sie auch

Friedrich Merz

Friedrich Merz

Glaubt man Yoneoka, sind die USA weiterhin an einem intensiven globalen Austausch von Waren und Dienstleistungen interessiert. Nur hat sich ihre Bewertung eines „fairen“ Handels seit Trumps Amtsantritt im Januar 2017 gründlich verändert. „Die USA haben im Durchschnitt mit die geringsten Zölle und Aufschläge weltweit“, sagt er. „Es wäre gut, wenn die Zölle in der Europäischen Union auf das Niveau der USA sinken würden. Die USA bekennen sich zu einem fairen und freien Welthandel.“

Yoneoka wies darauf hin, dass Trump zwar die US-Beteiligung am transpazifischen Freihandelsabkommen TPP aufgekündigt habe, nicht aber die Arbeit am transatlantischen Abkommen TTIP: „Wir müssen beiderseits des Atlantiks mehr dafür tun, den Nutzen des wirtschaftlichen Fortschritts auch im Alltag der Menschen sichtbar zu machen.“

Mitunter gewinne man den Eindruck, es seien vor allem viele Deutsche und Europäer, die TTIP nicht wollten. Insofern sei es falsch, einseitig die USA dafür verantwortlich zu machen, dass es bei den Verhandlungen zu dem multilateralen Abkommen keine Fortschritte gebe. Ähnlich hatte sich dieser Tage auch der amtierende US-Botschafter in Deutschland, Kent Logsdon geäußert. Yoneoka sagte, die US-Regierung sei offen für Verhandlungen: „Wir warten auf Signale aus Europa.“

Let's block ads!(Why?)

: http://ift.tt/2sg7hDr

Let's block ads! (Why?)



Bagikan Berita Ini

0 Response to "US-Generalkonsul umgarnt Hamburgs Wirtschaft"

Post a Comment

Powered by Blogger.