Online seit 6 Std.
Die Schweizer Wirtschaft gewinnt im kommenden Jahr kräftig an Schub. Dank dem weltweiten Aufschwung profitieren die Exportbranchen und der Tourismus. Insgesamt wird die Wirtschaft laut den Ökonomen des Bundes um 2,3 Prozent wachsen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bezeichnet dieses Plus in der Mitteilung vom Dienstag als stark und überdurchschnittlich. Bisher ging das Seco von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (Bip) von 2 Prozent aus. «Die Korrektur nach oben bestätigt die Verbesserungen im Zuge des weltwirtschaftlichen Aufschwungs», sagt Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik beim Seco, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
An Breite gewonnen
Weil die Wirtschaft im Ausland stärker wächst und sich der Franken gegenüber dem Euro wieder abgeschwächt hat, profitieren vor allem Unternehmen, deren Entwicklung stark von der Konjunktur und den Wechselkursen abhängt. Dazu zählen etwa die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie oder der Tourismus. Auch die Chemie- und Pharmabranche wird Impulse setzen.
Gegenüber dem ersten Halbjahr hat der Aufschwung aber auch an Breite gewonnen. Noch zu Jahresbeginn sei das BIP-Wachstum ausschliesslich vom Industriesektor getragen worden, schreibt das Seco. Nun aber wachsen auch die Dienstleistungsbranchen.
Frankenschock überwunden
«Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist der Frankenschock überwunden», sagt Scheidegger. Zuletzt wuchs die Wirtschaft im Jahr 2014 um mehr als 2 Prozent. Damals betrug das Plus sogar 2,4 Prozent. Das Seco wäre damals auch für das Folgejahr optimistisch gewesen. Doch dann wurde der Mindestkurs aufgehoben, die Wachstumsraten sackten ab auf 1,2 Prozent im Jahr 2015 respektive 1,4 Prozent im Jahr 2016.
«Nun sind wir gesamtwirtschaftlich wieder in einem ähnlich positiven Umfeld wie vor Aufhebung des Mindestkurses zum Euro. Das heisst aber nicht, dass einzelne Unternehmen nicht nach wie vor unter Anpassungsdruck leiden», sagt Scheidegger. Viele mussten im ersten Halbjahr noch darben. Aufgrund der verhaltenen Entwicklung im ersten Semester wird für das Gesamtjahr 2017 auch nur ein moderates Plus von einem Prozent erwartet.
Das sind aber dennoch gute Nachrichten: Bei der letzten Prognose im September rechneten die Ökonomen des Bundes noch mit 0,9 Prozent. Die Prognosen werden vier Mal pro Jahr erstellt. Zum ersten Mal macht das Seco eine Voraussage für 2019. Das Wachstum wird demnach 1,9 Prozent betragen. Im Vergleich zu anderen Instituten sind die Ökonomen des Bundes somit leicht optimistischer. Nur die Experten des Westschweizer Prognoseinstituts Créa sind mit 2 Prozent für 2019 etwas zuversichtlicher.
Robuster Arbeitsmarkt
Der Aufschwung wird auch auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Die Beschäftigung wird zunehmen. Die Arbeitslosenquoten werden seit Jahren zum ersten Mal wieder unter drei Prozent liegen, nämlich bei 2,9 Prozent im Jahr 2018 und 2,8 Prozent im Jahr 2019, wie das Seco prognostiziert. Trotz besserer Beschäftigung und weniger Arbeitslosigkeit wird der private Konsum nur moderat wachsen. Grund sind die Reallöhne, die sich nur verhalten entwickeln.
Hingegen werden die Güter im kommenden Jahr kaum teurer. Die Mietzinsen werden wegen des tieferen Referenzzinssatzes sogar sinken. Die Teuerung wird sich daher normalisieren, voraussichtlich auf jahresdurchschnittliche 0,5 Prozent. Im Jahr 2018 wird sie auf 0,3 Prozent zurückgehen und im Jahr 2019 auf 0,7 Prozent steigen.
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Wirtschaft wird 2018 brummen"
Post a Comment