Der Tourismus in Griechenland boomt. Das ist wichtig für die angeschlagene Wirtschaft des Euro-Krisenstaats. Die Türkei hingegen hat ein Problem: Millionen Reisende machen einen Bogen um das Land. Damit zeigen sie Staatschef Erdogan, was sie von seiner Politik halten.
Mehr als 30 Millionen Touristen machen im laufenden Jahr Urlaub in Griechenland. Das bedeutet gegenüber 2016 ein Plus von knapp acht Prozent - und einen neuen Rekord. Die Betten in griechischen Hotels und Pensionen reichen hinten und vorne nicht aus, um allen Gästen ein Quartier zu bieten.
Hotels müssen Gäste abweisen
Der Betreiber einer Familien-Pension auf der Insel Rhodos beklagt, dass er bis in den Oktober ausgebucht sei und täglich Touristen abweisen muss, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Das sei seit April so. Trotz seines Ärgers kann der Unternehme zufrieden sein: „Das wird unser bestes Jahr“, erklärte er dem Blatt.
Die Entwicklung dürfte noch stürmisch weitergehen. Fluglinien haben ihr Platzangebot für September und Oktober massiv ausgeweitet.
Wichtigster Wirtschaftszweig in Griechenland
Der Tourismus-Boom ist lebenswichtig für die angeschlagene griechische Wirtschaft. In den letzten Jahren durchlitt das Land die schlimmste Rezession eines europäischen Staates in Friedenszeiten, wie es in dem Bericht heißt. Doch die Krise scheint überwunden: Das griechische Statistikamt meldet ein moderates Wirtschaftswachstum. Regierungschef Alexis Tsipras rechnet mit einem Plus von zwei Prozent für das laufende Jahr. Wichtig dafür sind die Gäste aus aller Welt. Die Tourismusbranche steuert knapp 20 Prozent zur Wirtschaft bei und ist damit der wichtigste Wirtschaftszweig.
Türkische Tourismusindustrie leidet
Vor allem Deutsche buchten im laufenden Jahr ihren Urlaub in Griechenland und mieden die Türkei. Viele haben Angst vor dem Willkür-Regime von Staatschef Recep Tayip Erdogan, der kürzlich mehrfach Deutsche verhaften ließ.
Vor allem das Geschäft mit Kreuzfahrten ist eingebrochen. Die Auswirkungen spürt sogar die erfolgreiche griechische Toursmusbranche. Während im Jahr 2016 noch 5,2 Millionen Kreuzfahrt-Touristen nach Hellas kamen, fiel die Zahl im laufenden Jahr auf 4,4 Millionen.
Andenken-Verkäufer und Wirte hoffen auf die Sommersaison 2018. Sollten wieder mehr Touristen in die Türkei reisen, kämen auch mehr Kreuzfahrt-Schiffe in griechische Häfen.
Im Video: Türkische Autoverkäufe brechen ein - für Erdogan ein schlechtes Zeichen
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